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Letzte Änderung für Artikel Lahr/Schwarzwald: 15.02.2006 21:10

Lahr/Schwarzwald

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Wappen Karte
Alle Rechte: Stadt Lahr Bild:Lahr im Schwarzwald (Karte).png
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Freiburg
Region : Südlicher Oberrhein
Landkreis : Ortenaukreis
Gemeindeart : Große Kreisstadt
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 20' N, 07° 52' O
48° 20' N, 07° 52' O
Höhe : 202 m ü. NN
Fläche : 69,79 km²
Einwohner : 43.810 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte : 625 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 10,0 %
Postleitzahl : 77901-77933
(alt: 7630)
Vorwahl : 07821
Kfz-Kennzeichen : OG
Gemeindeschlüssel : 08 3 17 065
Stadtgliederung: Kernstadt und
7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 4
77933 Lahr/Schwarzwald
Website: www.lahr.de
E-Mail-Adresse: lahrinfo@lahr.de
Politik
Oberbürgermeister : Dr. Wolfgang G. Müller

Lahr/Schwarzwald (bis 30. September 1978 nur "Lahr") ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 38 km nördlich von Freiburg im Breisgau und 100 km südlich von Karlsruhe. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg die zweitgrößte Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum im Ortenaukreis, zu dem außer Lahr noch die Städte und Gemeinden Ettenheim, Friesenheim (Baden), Kappel-Grafenhausen, Kippenheim, Mahlberg, Meißenheim, Ringsheim, Rust (Baden), Schuttertal, Schwanau und Seelbach (Schutter) gehören.

Die Einwohnerzahl der Stadt Lahr/Schwarzwald überschritt Mitte der 1950er Jahre die 20.000-Grenze. Daher wurde die Stadt bereits mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt. Mit der Gemeinde Kippenheim hat die Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lahr/Schwarzwald liegt am Westrand des Schwarzwaldes, auf der östlichen Seite der Rheinebene an den Ausläufern des Schuttertals. Die Schutter betritt vom Schwarzwald kommend im Südosten das Stadtgebiet, durchfließt dann in nordwestlicher Richtung die Stadtteile Reichenbach und Kuhbach, anschließend die Kernstadt (die Altstadt liegt am rechten Ufer des Flusses) und den Stadtteil Dinglingen, wo sich der Fluss nach Norden wendet, dann den Stadtteil Hugsweier durchfließt, um das Stadtgebiet dann wieder zu verlassen. Unweit von Dinglingen zweigt der Schutterentlastungskanal ab.

Nachbarstädte

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Lahr/Schwarzwald. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Friesenheim (Baden), Seelbach (Schutter), Kippenheim, Kappel-Grafenhausen und Schwanau

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Lahrs gliedert sich in die Kernstadt , zu der heute auch der 1899 eingemeindete Ort Burgheim sowie die 1933 eingegliederte Gemeinde Dinglingen, die beide heute mit Lahr zusammengewachsen sind, gehören und die im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden und heutigen Stadtteile Hugsweier, Kippenheimweiler, Kuhbach, Langenwinkel, Mietersheim, Reichenbach und Sulz.

Die erst bei der jüngsten Gemeindereform eingegliederten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden. Jede Ortschaft hat eine Ortschaftsverwaltung, quasi ein "Rathaus vor Ort".

Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr weinige Einwohner haben, inzwischen aber teilweise auch schon mit dem Hauptort zusammen gewachsen sind. Andererseits gibt es auch neue Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen meist jedoch nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen gehören folgende Wohnplätze bzw. Siedlungen zu den Stadtteilen:

  • zu Kuhbach: Brudertal
  • zur Kernstadt: Galgenberg, Schutterlindenberghof, Waldfrieden
  • zu Reichenbach: Eichberg, Gereut, Giesenhof, Langeck, Poche, Schindelhöfe
  • zu Sulz: Dammenmühle, Ernethof, Hohberg, Langenhard

Geschichte

Lahr 1909
Lahr 1909

Die Siedlung entstand um eine Tiefburg der Geroldsecker aus dem Jahre 1220 und wurde vermutlich 1278 zur Stadt erhoben. Das 1377 erneuerte Stadtprivileg bildete bis zum Ende des Alten Reichs den Eckpfeiler der städtischen Freiheiten und erlaubte im 18. Jahrhundert wegen seiner deutlichen Steuerprivilegien den Aufschwung der Stadt als Handelszentrum.

Stadt und gleichnamige Herrschaft blieben bis 1426 im Besitz der Herren von Geroldseck . Ihre Erben waren die Herren von Moers-Saarwerden , welche die halbe Herrschaft 1442 an das Land Baden verpfändeten. Dieses kaufte 1497 seinen Teil. Die andere Hälfte gelangte 1522 an das Haus Nassau -Saarbrücken. Beide Herrschaften führten die Reformation ein und verwalteten die Stadt und ihr Umland als Kondominat bis 1629 , als Lahr ganz zu Nassau kam. Schon sehr früh wurde Lahr Amtsstadt.

Nach starken Bevölkerungsrückgängen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1677 während des Holländischen Kriegs von französischen Truppen unter dem Marschall Chréquy in Brand gesetzt. Wichtigste Ereignisse im 18. Jahrhundert sind die verschiedenen "Lahrer Prozesse" der Bürgerschaft gegen ihre eigene Landesherrschaft, die 1726 und 1778 zu Gunsten der Bürger entschieden wurden und in der Stadt das von der Herrschaft intendierte absolutistische System verhinderten.

Lahr im Schwarzwald: Burgheimer Kirche
Lahr im Schwarzwald: Burgheimer Kirche

1803 kam Lahr mit seinem Umland an Baden und die Stadt wurde Sitz eines badischen Amtes, das im Laufe der Geschichte mehrmals verändert wurde.

Im 19. Jahrhundert war Lahr eine bedeutende Druckerstadt. So hat auch der Burda-Verlag , der heute im benachbarten Offenburg beheimatet ist, den Ursprung seiner Firmengeschichte z.T. in Lahr. Schon zwischen 1898 und 1919 sowie 1936 bis 1945 war Lahr Garnisonsstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lahr Stützpunkt französischer Streitkräfte (bis zum NATO-Austritt Frankreichs ). Von 1969 bis in die 1990er Jahre hatte das Hauptquartier der kanadischen NATO-Steitkräfte in Europa hier seinen Sitz. Durch den anschließenden Zuzug ehemaliger Russlanddeutscher bzw. Spätaussiedler , insgesamt 9000 Menschen, und von ca. 4000 Menschen anderer Nationalitäten hat derzeit etwa jeder vierte Bürger Lahrs einen Geburtsort in dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Nach dem Abzug der kanadischen Streitkräfte blieb eine kleine Gemeinde kanadischer Bürger - ca. 200 meist ehemalige Zivilangestellte des Militärs - in Lahr zurück.

Bereits 1939 war Lahr Kreisstadt des aus dem bisherigen Bezirksamt Lahr hervorgegangenen Landkreises Lahr geworden, der später das Kfz-Kennzeichen "LR" bekam. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Lahr aufgelöst und seine Gemeinden dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeordnet.

Auch die Stadtteile Lahrs haben eine lange Geschichte. Die meisten gehörten zur Herrschaft Lahr (Hugsweier, Burgheim, Dinglingen, Langenwinkel, Mietersheim und Sulz) und teilten folglich die Geschicke der Stadt. 1803 kamen sie an Baden und waren Gemeinden im Amtsbezirk Lahr, bevor sie in die Stadt Lahr eingegliedert wurden. Hugsweier wurde 1341 als "Hugeswilre", Burgheim 1035 als "Burcheim", Dinglingen 961 als "Tuntelinga", Mietersheim 762 als "Mutherisheim" und Sulz 1270 als "Sulz" erstmals erwähnt.

Langenwinkel ist ein recht junges Dorf. Es wurde zunächst ab 1787 auf der Gemarkung Dinglingen im nassauischen Waldgebiet, das hierfür gerodet wurde, angelegt. 1790 wurde das erste Haus errichtet und 1797 wurde Langenwinkel eine selbständige Gemeinde, die mit Lahr 1803 an Baden kam. Nach 1951 wurde in der unmittelbaren Nachbarschaft der Flugplatz der kanadischen Streitkräfte angelegt. Dies führte zu einer erheblichen Belastung für die Einwohner Langenwinkels. 1965 beschloss daher das Bundesverteidigungsministerium, den Ort zu verlegen. Er wurde einige Kilometer südöstlich unweit des Hurster Hofes zwischen 1968 und 1971 neu angelegt.

Kippenheimweiler wurde 1417 als "Wilre" bzw. 1462 als "Kippenwiler" erstmals erwähnt. Es war ein Ausbauort Kippenheims und kam mit diesem 1629 an die badische Herrschaft Mahlberg, ab 1810 zum Amt Ettenheim und erst nach dessen Auflösung 1924 zum Bezirksamt Lahr.

Kuhbach wurde 1035 als "Cuobach" erstmals erwähnt. Es gehörte zunächst den Geroldseckern und kam bei dessen Teilung 1278 an Hohengeroldseck (Vogtei Seelbach). Kirchlich gehörte es zunächst zur Burgheim, dann zur Pfarrei Lahr. Nach der Gegenreformation in Hohengeroldseck wurde der Ort wieder katholisch. Der Ort kam erst 1819 an Baden und wurde dann dem Bezirksamt Lahr zugeordnet.

Reichenbach wurde 1270 als "Richenbach" erstmals erwähnt. Der Ort war im zwischen Geroldseck und Tiersberg geteilt. Der Tiersberger Teil kam im 14. Jahrhundert über Schwarzenberg und Ettendorf, Hummel von Staufenberg nach und nach an Baden, die den Ort an die Röder zu Lehen gaben. Der hohengeroldseckische Teil kam über die Cronberg an die Grafen von der Leyen. Reichenbach war zunächst evangelisch, wurde aber ab 1658 wieder katholisch. Der baden-rödersche Teil kam 1806 an die Grafschaft Geroldseck, wurde mit dieser 1815 österreichisch und wurde 1819 an Baden (Amt Hohengeroldseck) abgetreten. Erst 1832 kam Reichenbach zum Bezirksamt Lahr.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Lahr/Schwarzwald eingemeindet:

  • 1899 : Burgheim
  • 1933 : Dinglingen
  • 1. Januar 1972 : Hugsweier, Kippenheimweiler, Kuhbach, Langenwinkel, Mietersheim, Reichenbach und Sulz

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1804 4.753
1815 4.371
1852 6.939
1. Dezember 1871 9.173
1. Dezember 1880 ¹ 11.152
1. Dezember 1900 ¹ 16.068
1. Dezember 1910 ¹ 17.919
16. Juni 1925 ¹ 16.609
16. Juni 1933 ¹ 16.807
17. Mai 1939 ¹ 18.100
1946 16.662
Jahr Einwohnerzahlen
13. September 1950 ¹ 19.530
6. Juni 1961 ¹ 22.599
27. Mai 1970 ¹ 24.725
31. Dezember 1975 35.570
31. Dezember 1980 35.465
27. Mai 1987 ¹ 33.141
31. Dezember 1990 34.719
31. Dezember 1995 42.021
31. Dezember 2000 42.555
31. März 2005 43.639

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Das Lahrer Umland gehörte zunächst zum Bistum Straßburg . Die Stadt wurde ursprünglich von den Pfarreien Dinglingen und Burgheim betreut. In der Stadt gab es nur eine Kapelle zu Unserer Lieben Frau. 1259 wurde ein Augustinerkloster gegründet, das 1349 in die Dinglinger Vorstadt verlegt und 1482 in ein Kollegiatstift umgewandelt wurde. 1492 wurde die Pfarrei Burgberg nach Lahr verlegt. Damit wurde aus der Kapelle zu Unserer Lieben Frau die Pfarrkirche Lahrs (Stiftskirche). Nach Einführung der Reformation 1558/67 wurde das Stift 1588 aufgehoben. Lahr war danach über Jahrhunderte eine ausschließlich evangelische Stadt. Die Stiftskirche wurde in badischer Zeit Sitz eines Dekans für das gesamte Umland. Aus der Stiftsgemeinde entstanden weitere Kirchengemeinden und zwar die Christusgemeinde und die Friedensgemeinde. Diese schlossen sich später zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammen. Zu dieser gehören auch die Johannesgemeinde Sulz, die Luthergemeinde, Paulusgemeinde und Melanchtongemeinde in Dinglingen bzw. Lahr-West und die Petrusgemeinde Burgheim. Weitere evangelische Kirchengemeinden gibt es in den Stadtteilen Hugsweier, Kippenheimweiler und Langenwinkel, während Langenwinkel von der Pfarrei Hugsweier und Kippenheimweiler von der Nachbarpfarrei Kippenheim betreut wird. Die Protestanten aus Kuhbach und Reichenbach werden von der Gemeinde Seelbach und die von Mietersheim von Lahr betreut. Alle protestantischen Kirchengemeinden gehören zum Dekanat Lahr der Evangelischen Landeskirche in Baden . Auch Liebenzeller Gemeinschaften sind in Lahr ansässig.

Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch wieder Katholiken nach Lahr. 1843 wurde die katholische Pfarrei gegründet und ab 1846 wurde die eigene Kirche St. Peter und Paul erbaut. Die 2. Pfarrei wurde St. Marien 1960 (Kirche von 1954/56). Weitere katholische Gemeinden gibt es in Dinglingen (Hl. Geist mit Filialkirche St. Martin Hugsweier), Kuhbach (Mariae Himmelfahrt und Kapelle Unserer Lieben Frau), Reichenbach und Sulz (St. Peter und Paul). In Sulz bestand zwischen 1773 und 1959 ein Simultaneum zwischen evangelischer und katholischer Gemeinde. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Lahr des Erzbistums Freiburg.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Lahr auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter Evangelisch-freikirchliche Gemeinden ( Baptisten ), Evangelisch-methodistische Gemeinden ( Methodisten ) und eine Freie Christengemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Lahr vertreten.

Politik

Oberbürgermeister

An der Spitze der Stadt standen anfangs vier Ratsmitglieder, die "Vierer", ab 1377 12 gewählt Ratsfreunde, darunter vier Bürgermeister . Daneben gab es einen Stadtamtmann bzw. Vogt oder Schultheiß , der zwischen der Herrschaft und der Stadt vermittelte. Im 19. Jahrhundert gab es einen Bürgermeister und einen Rat mit 11 Mitgliedern. 1888 wurde die Städteordnung eingeführt. Seither gibt es einen Oberbürgermeister an der Spitze der Stadt. Dieser wird heute von der Bevölkerung auf acht Jahre gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der oder die 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Erster Bürgermeister" bzw. "Erste Bürgermeisterin" und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".

Lahr im Schwarzwald: Storchenturm
Lahr im Schwarzwald: Storchenturm
  • 1889 - 1899 Dr. Gustav Schlusser
  • 1899 - 1928 Dr. Gustav Altfelix
  • 1928 - 1929 Rudolf Binz
  • 1929 - 1933 Heinrich Wolters
  • 1933 - 1945 Dr. Karl Winter
  • 1945 - 1952 Dr. Paul Waeldin
  • 1952 - 1961 Dr. Heinrich Friedrich
  • 1961 - 1981 Dr. Philipp Brucker
  • 1981 - 1997 Werner Dietz, CDU
  • 1997 -heute: Dr. Wolfgang G. Müller, SPD

Gemeinderat

Der aktuelle Gemeinderat hat folgende Sitzverteilung:

CDU 11 Sitze
SPD 7 Sitze
FWG 6 Sitze
Die Grünen 4 Sitze
FDP 3 Sitze
Fraktionslos 1 Sitze

Wappen

Das Wappen der Stadt Lahr/Schwarzwald zeigt in gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Balken, hinten in Blau eine durchgehende silberne Mauer mit drei Zinnen, offenem Tor und hochgezogenem silbernem Fallgatter. Die Stadtflagge ist blau-weiß. Das Wappensymbol ist schon in den Siegeln seit 1305 bezeugt. Es handelt sich das Wappen der Stadtgründer derer von Geroldseck sowie um das damals üblich Symbol für Städte, die Mauer. Letztere wurde im 15. Jahrhundert durch einen Zinnenturm ersetzt. Von 1898 bis 1958 zeigte das Wappen lediglich den Zinnenturm mit einem Engelskopf als Schildhalter. Diese Darstellung war seit dem 18. Jahrhundert bekannt, doch kehrte man 1958 wieder zur alten Wappendarstellung zurück.

Städtepartnerschaften

Lahr unterhält seit 1962 mit Dole in Frankreich und seit den 1990er Jahren mit Belleville in Kanada eine Städtepartnerschaft .

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lahr verfügt mit der ehemaligen NATO - Airbase über einen Flughafen , dessen Start- bzw. Landebahn von 3 km Länge und 45 m Breite zu einer der größten in Deutschland zählt.

Lahr verfügt über eine Autobahnanbindung an die A5 Karlsruhe-Basel und ist Kreuzungspunkt der Bundesstrassen B3, B36 und B415 .

Lahr besitzt einen Bahnhof an der Rheintalbahn der Deutschen Bahn. Der ehemalige innerstädtische Bahnhof und die Gleise der Nebenbahn von Seelbach (Schutter) nach Kehl sind mittlerweile vollständig abgebaut.

Ortsansässige Unternehmen

Größter industrieller Arbeitgeber in Lahr ist die INA Schaeffler AG , welche Maschinenteile herstellt. Es folgen die Friedrich Grohe AG (sanitäre Armaturen, Thermostate) und die Berger Lahr GmbH ( Antriebstechnik , Elektronik).

Heute in Lahr beheimatete Verlage: Ernst Kaufmann-Verlag, Verlag Moritz Schauenburg (Jahreskalender des Lahrer Hinkenden Boten ) und Johannis-Verlag (evangelisches Verlagshaus seit 1896).

Behörden, Gericht und Einrichtungen

In Lahr ist die IV. Bereitschaftspolizeiabteilung untergebracht. Hier werden junge Polizistinnen und Polizisten auf Ihren Dienst vorbereitet. Ferner gibt es in Lahr ein Amtsgericht , das zum Landgerichtsbezirk Offenburg gehört, Kammern des Arbeitsgerichts Freiburg, ein Finanzamt , eine Agentur für Arbeit und ein Notariat. Auch der Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Baden-Württemberg hat hier seinen Hauptsitz. Ferner ist Lahr Sitz des Dekanats Lahr der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Lahr innerhalb der Region Ortenau des Erzbistums Freiburg.

Lahr im Schwarzwald: Altes Rathaus
Lahr im Schwarzwald: Altes Rathaus

Medien

In Lahr erscheinen als Tageszeitung die "Lahrer Zeitung", eine Lokalausgabe des Schwarzwälder Boten sowie die Lokalausgabe der "Badischen Zeitung" aus Freiburg (ehemals "Lahrer Anzeiger").

Das "Offenburger Tageblatt - Zeitung für Lahr" berichtet außerdem als Tageszeitung mit einem umfangreichen Lokalteil aus Lahr und seiner Region.

Bildung und Forschung

Lahr beherbergt die staatlich anerkannte Privatuniversität der AKAD Privathochschulen. Das Klinikum Lahr ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg.

Die Stadt Lahr hat zwei Gymnasien (Max-Planck-, Scheffel-Gymnasium), eine Realschule (Otto-Hahn-Realschule), eine Förderschule (Gutenbergschule), acht Grundschulen (Eichrodt-Grundschule, Geroldseckerschule, Johann-Peter-Hebel-Schule, Luisenschule, Schutterlindenberg-Schule, Grundschule Kuhbach, Grundschule Langenwinkel, Schulhaus Kippenheimweiler und Grundschule Mietersheim), zwei Grund- und Hauptschulen (in Reichenbach und in Sulz) und zwei Hauptschulen (Friedrich-Hauptschule und Theodor-Heuss-Hauptschule Dinglingen).

Der Ortenaukreis ist Träger der Gewerblichen Schulen Lahr, der Kaufmännischen Schule Lahr (unter anderem mit dem Integrierten Beruflichen Gymnasium Lahr, das eine sozialpädagogische und eine wirtschaftswissenschaftliche Richtung hat), der Beruflichen Schule im Mauerfeld (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule), der Brüder-Grimm-Schule für Sprachbehinderte mit Pinocchio- Schulkindergarten für Sprachbehinderte und der Georg-Wimmer-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten für Geistigbehinderte.

Weitere öffentliche Schulen sind das Clara-Schumann-Gymnasium (Staatliches Aufbaugymnasium mit Heim), die Badische Malerfachschule und die Krankenpflegeschule am Klinikum Lahr.

Zahlreiche Privatschulen runden das schulische Angebot Lahrs ab. Es gibt unter anderem ein Abendgymnasium , eine Abendrealschule , die Altenpflegeschule der Arbeiterwohlfahrt am Ludwig-Frank-Haus, eine Berufsfachschule für Kosmetik, die Ferdinand-Fingado-Schule für Erziehungshilfe, eine Freie Evangelische Schule (Grund-, Haupt- und Realschule), eine Hebammenschule und eine Physiotherapeutenschule der Deutschen Angestellten Akademie e.V. und die Sprachheilschule am Evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrum.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Der Storchenturm ist das Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich um den Rest der ehemaligen Tiefburg derer von Geroldseck, der ebenso wie Reste der alten Stadtmauer noch erhalten ist.

Sehenswert ist auch der Stadtpark mit Museum in der Villa Jamm und die Hammerschmiede im Stadtteil Reichenbach.

Das Neue Rathaus der Stadt Lahr, einst als Industriellenvilla erbaut, besitzt eine Fassade von Friedrich Weinbrenner .

Die heutige Hauptkirche der Stadt ist die evangelische Stiftskirche, ehemals zu Unserer Lieben Frau, eine spätgotische dreischiffige Basilika mit 1874 errichtetem Westturm. Älter ist jedoch die Burgheimer Kirche (auch Peterskirche), die eine der ältesten Kirchen rechts des Rheins ist. Zwischen 1877 und 1880 wurde die Christuskirche Lahr als zweite evangelische Kirche der Stadt errichtet. Dabei handelt es sich um einen Kuppelbau im Stil der italienischen Renaissance. Die Friedenskirche wurde 1956 errichtet. Die erste katholische Kirche St. Peter und Paul wurde 1846 im neoromanischen Stil errichtet und hat zwei Türme. Die zweite Pfarrkirche St. Marien wurde 1954 bis 1956 erbaut und 1967 erweitert.

In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen und Kapellen:
Evangelische Petruskirche Burgheim (romanische Chorturmkirche mit gotischen Wandmalereien), evangelische Martinskirche Dinglingen (erbaut 1784), evangelische Melanchthonkirche Dinglingen (erbaut 1979), evangelische Kirche Hugsweier (ehemals St. Margarethen, erbaut 1755 bis 1790), katholische Filialkirche St. Martin Hugsweier (erbaut 1966 ), evangelische Filialkirche Kippenheimweiler (erbaut 1902 ), katholische Kapelle zu Unserer Lieben Frau in Kuhbach (erbaut im 14. /15. Jahrhundert), katholische Kirche Mariae Himmelfahrt in Kuhbach (erbaut 1956 ), evangelische Kapelle Mietersheim (erbaut im 16. /17. Jahrhundert), katholische Kirche Reichenbach (erbaut 1846 bis 1848 im neoromanischen Stil), katholische Kirche St. Peter und Paul in Sulz (erbaut 1864 im neoromanischen Stil) sowie evangelische Johanneskirche Sulz (erbaut 1960 ).

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Chrysanthema - eine dreiwöchige, in Deutschland einzigartige Blumenaustellung. Diese findet jährlich im Spätjahr statt und lockt tausende Blumeninteressierte aus ganz Deutschland und den Nachbarländern in die aufwendig geschmückte Altstadt. Website Chrysanthema Lahr

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1789 , 12. November , Philipp Jakob Siebenpfeiffer , † 14. Mai 1845 in Bümpliz, Initiator und Hauptredner des Hambacher Festes
  • 1809 , Christian Wilhelm Jamm , † 1875 in Lahr, Großhandelskaufmann in Kuba , Stifter des Stadtparkes und der Stadtbibliothek, Erbauer der Villa Jamm.
  • 1827 , 2. Februar in Durlach , Ludwig Eichrodt , † 2. Februar 1892 in Lahr, Dichter, von ihm stammt der Begriff des Biedermeier
  • 1860 , 9. Dezember , Carl Bader , † 25. August 1918 Wuppertal, Gründer und Direktor des Diakoniewerk " Bethesda " in Wuppertal
  • 1865 , 23. Juli , Ludwig Sütterlin , † 20. November 1917 in Berlin, Erfinder und Gestalter der Sütterlinschrift
  • 1875 , 12. Oktober Emil Rudolf Weiss , † 7. November 1942 in Meersburg, Maler und Schriftgestalter, Weiss'sche Schrifttype
  • 1902 , 13. August , Felix Wankel , † 9. Oktober 1988 in Heidelberg, Erfinder des Wankelmotors
  • 1904 , 5. Juni , Hans Furler , † 29. Juni 1975 in Oberkirch , Politiker ( CDU ), MdB , MdEP , Präsident des Europäischen Parlaments 1960 - 1962
  • 1924 , 2. September , Philipp Brucker , Alt-Oberbürgermeister, Heimatdichter
  • 1930 , 14. März , Dieter Schnebel , Komponist experimenteller Musik, Theologe
  • 1966 , 8. Oktober , Tabea Zimmermann , Bratschistin , Professorin an der Musikhochschule Berlin
  • 1890 , Albert Nestler , † 1961 in Lahr, Fabrikant; zeitweise Weltmarktführer für Rechenschieber und Zeichentische .

Literatur

  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Stadt Lahr (Hrsg.), Geschichte der Stadt Lahr
    • Band 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters, Lahr 1989
    • Band 2: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ersten Weltkrieg, Lahr 1991
    • Band 3: Im 20. Jahrhundert, Lahr 1993

Weblinks

Wikipedia

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