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Letzte Änderung für Artikel Burg Hornberg: 06.02.2006 20:36

Burg Hornberg

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Burg Hornberg
Burg Hornberg

Die Burg Hornberg ist eine ehemalige Ritter burg auf einem steilen Bergsporn über dem Neckartal oberhalb des Ortes Neckarzimmern zwischen Bad Wimpfen und Mosbach. Götz von Berlichingen nutzte die Burg als Alterssitz. Im Umkreis der Burg wird auf steilen Terrassen Weinbau betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Überblick über die Burg vom Bergfried aus.
Überblick über die Burg vom Bergfried aus.
Rückwärtige Ansicht der Burg
Rückwärtige Ansicht der Burg

Die Burganlage liegt auf einem schmalen Bergsporn und erstreckt sich über eine Länge von 170m. Sie bestand ursprünglich aus zwei getrennten Anlagen, die im späten Mittelalter mit einer gemeinsamen Mauer umschlossen wurden.

Die untere Vorburg mit dem heutigen Restaurant, dem Torhaus und dem Marstall ist die ältere Anlage. Von dieser erreicht man über einen Zwinger das obere Torhaus und die Hauptburg. Zur Hauptburg gehören neben Schildmauer , Bergfried , Burgkapelle und Palas noch zwei weitere Wohnbauten. Die Schildmauer erreicht heute eine Höhe von 7,50 Metern. Ursprünglich war sie wohl noch höher. Vorbei am Pulverturm mit einem in schwindelerregender Höhe liegenden Abtritt betritt man die Hauptburg. In der Hauptburg ist der Palas ( 1502 ) noch als Ruine erhalten. Der schlanke, zur Angriffsseite hin halbkreisförmige und an der Rückseite (Südseite) abgeplattete Bergfried steht an der höchsten Stelle und ist 33 m hoch. Der Unterbau unterhalb der rundbogigen Pforte ist vollkommen massiv. In die beiden Untergeschosse sind Holzdecken eingezogen. Die einzigen Lichtöffnungen bilden schmale Schlitzfenster auf der Rückseite. Die Wände des obersten Turmzimmers werden von sechs unterschiedlich großen Fenstern durchbrochen, die eine herrliche Aussicht nach allen Seiten gewähren. Der ursprüngliche Eingang befand sich in einer Höhe von etwas über 15 Metern. Der Bergfried wurde von den Berlichingen ausgebaut. Hinter dem Bergfried steht die Burgkapelle aus dem 15. Jahrhundert , ein eher schlichter Bau. In das Innere gelangt man durch ein spitzbogiges Portal mit Wappenschild. Der Innenraum wird von Kreuzgewölben überspannt. Unter der Kapelle befindet sich die Familiengruft derer von Gemmingen. Die Zwinger wurden im 13. und im 15. Jahrhundert ergänzt und geändert. Ein weiterer Zwinger und der große Palas folgten im 16. Jahrhundert .

Der imposanteste Bau der Hauptburg ist der Palas mit dem Wendelstein . Er wurde von Jakob von Berlichingen im 16. Jahrhundert erbaut. Die Räume des Untergeschosses dienten als Küche, Backstube und Abstellräume. In der Bäckerei sind noch Reste zweier Backöfen zu sehen. Die Küche wird von einem gotischen Rippengewölbe überspannt, dessen Schlusssteine von Wappen geziert werden. Das Obergeschoss bildet ein großer Raum, der sogenannte Rittersaal. An der Ostwand ist zwischen zwei Doppelfenstern ein alter Kamin zu sehen. Der Wendelstein, ein sechseckiger Treppenturm, ist der jüngste Bauteil der Hauptburg. Erbaut wurde er 1573 von Philipp Ernst von Berlichingen. Besonders kunstvoll ist das Portal gestaltet. Neben dem rundbogigen Eingang erheben sich über zwei Fratzengesichtern geschwungene Halbsäulen mit reicher Ornamentik, bekrönt von Kapitellen, Akanthusreihen und Engelsköpfchen. Über den Kapitellen führen Pilaster weiter nach oben bis zum Kranzgesims. Den oberen Abschluss bildet eine giebelbekrönte Steinplatte mit dem Wappen derer von Berlichingen. Der Wendelstein führt zum Bergfried-Eingang hinauf und bildet zugleich den Zugang zum Museum im Palas.

Geschichte

Wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gegründet; die erste urkundliche Erwähnung der Burg weist 1184 die Grafen von Lauffen als Eigentümer aus. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangten die Herren von Dürn (Walldürn) in den Besitz der Anlage. 1263 verzichteten die Brüder Junker von Dürn zugunsten des Bischofs von Speyer auf ihre Rechte. Damit war das Hochstift Speyer Eigentümer der Burg Hornberg mit den dazugehörigen Dörfern Neckarzimmern und Steinbach. Die in der Folge häufig wechselnden Besitzer mussten sich von Speyer belehnen lassen. Bereits 1283 trat mit den Pfauen von Hornberg ein neues Geschlecht auf, das sich später Hornecke von Hornberg nannte.

Im Jahre 1330 sah sich Bischof Walram von Speyer ( 1328 bis 1336 ) aufgrund seiner starken Verschuldung gezwungen, die Pflege seines Hochstifts samt seiner Besitzungen dem Erzbischof von Trier anzuvertrauen. Dem Nachfolger Walrams gelang es sehr schnell, die Schuld an Trier zu bereinigen, so dass bereits 1338 Burg Hornberg und alle anderen Besitzungen wieder in den Besitz des Bistums Speyer zurückkamen, das von nun an die Lehensherrlichkeit über die Burg sowie der dazugehörenden Dörfer Neckarzimmern und Steinbach bis 1803 innehatte. Nachdem 1341 das Dorf Steinbach befestigt worden war, erhielt Burg Hornberg als Schutzfestung eine besondere Bedeutung für das Bistum Speyer. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts fungierte es als östliches Bollwerk des Hochstifts. Dann verkaufte Speyer Neckarzimmern und Steinbach an Lutz Schott, kurz darauf wurde er auch Besitzer der Burg. Schon 1474 jedoch eroberte Kurfürst von der Pfalz Friedrich der Siegreiche Burg Hornberg. Im Zuge der ‚bayerischen Fehde’ gelang es 1504 Conz Schott von Schottenstein, den Hornberg sowie Neckarzimmern und Steinbach zurückzuerobern.

1517 kaufte Götz von Berlichingen , der Ritter mit der eisernen Hand, die Burg für 6500 Gulden von Conz Schott und lebte hier bis zu seinem Tode 1562 . Vom Bauernaufstand 1525 blieb Burg Hornberg verschont, da Götz von Berlichingen vorübergehend erzwungenermaßen Hauptmann bei den Aufständischen war. Wegen seiner Teilnahme am Bauernkrieg wurde er 1528 nach Augsburg bestellt und für zwei Jahre gefangengesetzt. Erst nachdem er Urfehde geschworen hatte, den Bezirk von Hornberg nicht mehr zu verlassen, Schadenersatz zu leisten und keine Rache zu üben, wurde er freigelassen. Ein Anklageverfahren vor dem Bundestag des Schwäbischen Bundes endete kurze Zeit später mit einem bedingten Freispruch, die Urfehde wurde 1541 von Kaiser Karl V. aufgehoben. Auf der Burg diktierte er seine Lebensgeschichte, die Johann Wolfgang von Goethe als Vorlage für seinen " Götz von Berlichingen " diente. 1562 starb der "Ritter mit der eisernen Hand" im Alter von 82 Jahren. Nach dem Tode von Götz ließ einer seiner Enkel, Philipp Ernst, ab 1573 die bereits zuvor begonnenen Um- und Erweiterungsbauten forciert durchführen und Verbesserungen an den Festungswerken vornehmen. Schon 1602 aber bewogen ihn finanzielle Schwierigkeiten und Prozesse bzw. Klagen, die seine Untertanen gegen ihn, bis hinauf zum kaiserlichen Gericht, führten, zum Verkauf.

1612 schließlich kaufte der kurfürstliche pfälzische Rat in Michelfeld, Reinhard von Gemmingen, Burg Hornberg mit Neckarzimmern und Steinbach. Die Herren von Gemmingen-Hornberg sind bis heute Besitzer der Burg. Bereits 1630 verlegte die herrschaftliche Familie ihren Wohnsitz vom Berg ins Tal. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage mehrmals besetzt und geplündert ( 1634 , 1645 ) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg ( 1689 ) von den Franzosen vollends zerstört. Die Anlage blieb über hundert Jahre unbewohnt und dem Verfall preisgegebeben. Das schwer beschädigte Schloß wurde 1825 wieder instandgesetzt. Der Turm und die Treppe wurden wieder aufgebaut, ein neues Dach angebracht und neue Fenster eingesetzt. Die Burg wurde aber nur noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bewohnt.

In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen. Der ehemalige Marstall der Burg Hornberg wurde zu einem Panorama-Restaurant mit weitem Blick über das Neckartal umgebaut. Später wurden Hotelzimmer eingerichtet, so dass sich Burg Hornberg heute als komfortables Burghotel umgeben von Weinbergen präsentiert. Ein Museum wurde 1968 von Hans-Wolf Freiherr von Gemmingen mit Beständen aus eigenem Besitz und Neuerwerbungen im Turm und der ehemaligen Küche der Burg eingerichtet (Das Museum wurde 1994 in den Weinverkauf im unteren Burghof verlegt). Gezeigt werden Waffen und Rüstungen aus dem Mittelalter, darunter die Originalrüstung Götz von Berlichingens, sowie eine Dokumentation zur Geschichte der Burg. Neben der Burg kann auch der historische Weinkeller besichtigt werden.

Blick auf das Neckartal und Haßmersheim von Burg Hornberg
Blick auf das Neckartal und Haßmersheim von Burg Hornberg

Siehe auch

Mit der Burg Hornberg ist auch eine Variante der Sage um Notburga verknüpft.

Liste der Burgen und Schlösser

Weblinks

Wikipedia

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