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Letzte Änderung für Artikel Kreuzkirche Hannover: 06.11.2005 23:08

Kreuzkirche Hannover

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Im engen Kreuzkirchenviertel
Im engen Kreuzkirchenviertel

Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche (Schloss- und Stadtkirche St. Crucis) ist die nordwestliche der drei Hannoverschen Innenstadtkirchen, sie liegt mitten im Kreuzkirchenviertel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kreuzkirche geht auf die im Jahre 1284 von der hannoverschen Marktkirchengemeinde abgeteilte Pfarrei zurück, deren Gottesdienste zunächst in der Kirche des nahen Heiligen-Geist-Spitals (an der nördlichen Mündung von Knochenhauerstraße und Schmiedestraße, heute nicht mehr vorhanden) abgehalten wurden. Der heutige Bau wurde 1333 als Kirche St. Spiritus et Crucis geweiht. Ende des 15. Jahrhunderts wurde nördlich des Kirchenschiffs die St. Annenkapelle hinzugefügt, die später als Sakristei diente. Die Turmspitze der Kreuzkirche wurde 1630 bei einem Sturm zerstört und 1652/53 auf Initiative und finanziert vom Kaufmann und Bankier Johann Duve wieder errichtet. 1655 konnte sich Duve deshalb auch eine eigene Grabkapellle an die Südseite des Chors, die Duvekapelle bauen lassen. Das Innere der Kreuzkirche, die anfangs bis zu 19 Altären beherbergte, wurde im Laufe der Jahrhunderte häufig umgebaut. 1943 wurde die Kreuzkirche bei einem der großen Bombenangriffe bis auf Mauern, Dachstuhl und Duvekapelle zerstört und 1959-61 durch Ernst Witt wieder aufgebaut (ohne Seitenschiff und Annenkapelle). An die Nordseite angefügt wurde 1961 eine kleine serbisch-orthodoxe Kirche der heiligen Salva. Da die Kreuzkirchengemeinde 1982 mit den anderen Altstadt-Kirchengemeinden (Marktkirche, Aegidienkirche) vereinigt wurde, wird der Bau heute vor allem von der Evangelischen Studentengemeinde und für Konzerte genutzt.

Inneres

Das Innere der Kreuzkirche wirkt heute nach dem Wiederaufbau relativ nüchtern. Schmuck der Kirche sind jedoch nach wie vor das wertvolle Altargemälde von Lukas Cranach d.Ä. (vor 1537), das sich ursprünglich in der Schlosskirche im Leineschloss befand, für die es Herzog Johann Friedrich im Jahre 1675 aus dem Einbecker Alexanderstift erwarb; weiter das bronzene Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert, drei Kronleuchter sowie etliche an den Wänden angebrachte Grabsteine. Zu letzteren gehören zwei wertvolle Grabplatten aus dem Mittelalter. Einmal der Grabstein von Dietrich von Rinteln († 1321), der den Verstorbenen in einem langen Mantel und mit seinem Wappenschild zeigt; es ist das älteste erhaltene Grabdenkmal in Hannover. Zum anderen das von Johannes von Stenhus († 1332) und seiner Ehefrau Hildegardis († 1335) samt ihrer vielköpfigen Schar von Söhnen und Töchtern. Die Platten fand der verdiente hannoversche Stadtarchäologe und Museumsdirektor Helmut Plath 1949 in den Trümmern des Leineschlosses, wo sie in der Schlosskirche, der ehemaligen Minoritenkirche, als Wand- bzw. Fußbodenplatten gedient hatten. Ein beeindruckender Stein an der äußeren Nordostseite ist das Wandmal für den Kaufmann Berendt Duve (1634-16..), einen Neffen des berühmten Johann Duve . Im Familienwappen ist zweimal die Taube (niederdeutsch: "Duve") zu erkennen.

Das Kreuzkirchenviertel

Die Kreuzkirche ist der Mittelpunkt des Kreuzkirchenviertels, das 1949-51 an der Stelle der im Krieg völlig zerstörten Häuser zwischen Marstall, Burgstraße, Ballhofstraße und Knochenhauerstraße neu errichtet wurde (Gesamtplanung durch den Architekten Konstanty Gutschow ). Dazu schlossen sich die Besitzer der Grundstücke zu einer "Aufbaugenossenschaft" zusammen und teilten ihre Grundstücke - bei Beibehaltung des Straßenverlaufs - entsprechend der Bauplanung neu auf. Das Wohnviertel (ursprünglich insgesamt 215 Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit Gartenbereich) zeichnet sich heute bereits durch eine gewisse Patina der "50er Jahre" aus - eine ruhige, von der Natur teilweise wiedereroberte Idylle mitten in der Innenstadt.

Der von der Kreuzkirche zur Burgstraße führende Fußgängerweg, der früher Tiefental hieß, wurde 2004 nach dem Sinto und Boxer Johann Krollmann benannt, der 1907 in Hannover geboren und 1943 im KZ Neuengamme von der SS ermordet wurde. Der Johann-Krollmann-Weg führt direkt auf das älteste erhaltene Fachwerkhaus Hannovers (1564/66) in der Burgstraße 12 zu.

Literatur

  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. 1: Regierungsbezirk Hannover. Heft 2: Stadt Hannover. Teil 1: Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover. Hannover 1932, S. 130-153.
  • Festschrift zur Einweihung der Schloß- und Stadtkirche Hannover St. Crucis - Kreuzkirche. Hrsg. von der ev.-luth. Kreuzkirchengemeinde und der ev.-luth. Schloßkirchengemeinde Hannover. Hannover 1960.
  • Waldemar R. Röhrbein: Die Schloßkirche wird katholisch. In: Geschichten um Hannovers Kirchen. Studien, Bilder, Dokumente. [Hrsg.:] Hans Werner Dannowski und Waldemar R. Röhrbein. Hannover: Lutherhaus-Verlag 1983, S. 166-169 (über die Herkunft des Cranach-Altars). ISBN 3-87502-145-2
  • Ulfrid Müller: Die Schloß- und Stadtkirche St. Crucis (Kreuzkirche) in Hannover. München: Deutscher Kunstverl. 1985. (Große Baudenkmäler. 373).
  • Klaus Eberhard Sander: Der Cranach-Altar in der Kreuzkirche, seine Geschichte und Eigenart. In: Marktkirche. Hrsg. vom Kirchenvorstand der Marktkirchengemeinde Hannover. Jg. 1990, S. 41-46.
  • Heinrich Emmendörffer: Die Kreuzkirche in neuem Glanz. Die Renovierung der Kreuzkirche im Sommer 1991. In: Marktkirche. Hrsg. vom Kirchenvorstand der Marktkirchengemeinde Hannover. Jg. 1991, S. 31-33.
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Hannover: Schäfer 1995, S. 142-144.
  • Idyllische Gärten im Kreuzkirchenviertel: Vom Goldenen Winkel ins Tiefental. In: Hannovers Natur entdecken, erleben, verstehen. Arbeitskreis des Verbandes Deutscher Biologen (Landesverband Niedersachsen). Hrsg. von Elisabeth von Falkenhausen (u.a.). Seelze-Velber: Kallmeyer 1998, S. 12-13. ISBN 3-7800-5263-6
  • Ãœber Dietrich von Rinteln und Johannes von Stenhus: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hannover: Schlüter 2002, S. 296-297 bzw. 347-348.
  • Albrecht Weisker: Schloss- und Stadtkirche St. Crucis (Kteuzkirche). In: Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland. Hrsg. von Wolfgang Puschmann. Hermannsburg: Ludwig-Harms-Haus 2005, S. 16-19. ISBN 3-937301-35-6
  • Martin-G. Kunze: Marktkirche - Aegidienkirche - Kreuzkirche - Nikolaikapelle. Merkmale mittelalterlicher hannoverscher Stadtgeschichte. In: Kirchen, Klöster, Kapellen in der Region Hannover. Sascha Aust (u.a.). Fotografien von Thomas Langreder. Hannover: Lutherisches Verlagshaus 2005, S. 13 - 22. ISBN 3-7859-0924-1

Weblinks

Wikipedia

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