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Letzte Änderung für Artikel Obelisken in Rom: 16.02.2006 09:42

Obelisken in Rom

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Antike Obeliskenspitze aus den Kapitolinischen Museen
Antike Obeliskenspitze aus den Kapitolinischen Museen
Rom ist die Stadt mit den meisten ägyptischen Obelisken und wird daher auch die Stadt der Obelisken genannt. Dreizehn Obelisken (nicht alle original ägyptisch) sind im Stadtgebiet aufgestellt, ein vierzehnter wird gerüchteweise in der Nähe der Kirche San Luigi dei Francesi vermutet. Die Obelisken wurden größtenteils von den römischen Kaisern aus Ägypten nach Rom gebracht, einige auch direkt in Rom angefertigt. Von den Päpsten wurden sie wieder aufgerichtet und an neuen Standorten aufgestellt. Teilweise sollten sie als Wegweiser für Pilger dienen. Dies gilt zum Beispiel für die Obelisken vor dem Lateran oder bei Santa Maria Maggiore.

Inhaltsverzeichnis

Piazza Navona

Obelisk auf der Piazza Navona
Obelisk auf der Piazza Navona

Ein 16,55 m hoher Obelisk erhebt sich aus Gian Lorenzo Berninis Vierströmebrunnen in der Mitte der Piazza Navona. In einer der Inschriften auf der Basis des Obelisken heißt es: OBELISCUM AB IMP ANT CARACALLA ROMAM ADVECTUM, also der von Caracalla nach Rom gebrachte Obelisk sei aus den Trümmern des Circus Castrensis auf die Piazza Navona gebracht worden. Tatsächlich stammt er ursprünglich vom Tempel der Isis des Kaisers Domitian , der sich an der Stelle der heutigen Kirche Santa Maria sopra Minerva befand. Wahrscheinlich wurde er durch Kaiser Maxentius zu Beginn des 4. Jahrhunderts im Circus des Maxentius an der Via Appia aufgestellt. Dieser Obelisk wurde auch nicht, wie die Inschrift behauptet, von Caracalla als Beute aus Ägypten nach Rom gebracht, sondern ausdrücklich für den Isis-Tempel angefertigt. An seinem jetzigen Standort wurde er 1649 unter der Herrschaft Papst Innozenz X. aufgestellt, der entgegen jeder Tradition auf die Spitze des Obelisken kein Kreuz, sondern eine Taube, das Wappentier der Familie Doria Pamphili, anbringen ließ. Diese hatte und hat immer noch ihren Palast an der Piazza Navona neben der Kirche Sant' Agnese in Agone .

An einer anderen Stelle ist an der Basis von NILOTICIS AENIGMATIBUS EXARATUM LAPIDEM die Rede, was sich sinngemäß übersetzen lässt mit der mit nilotischen Rätseln beschriebene Stein. Gemeint sind hiermit natürlich die Hieroglyphen und nicht die nilotische Sprachgruppe. Athanasius Kircher versuchte 1650 im Auftrag Papst Innozenz X. eine erste Übersetzung der Inschrift des Obeliscus Pamphilius, die er in einem gleichnamigen Buch veröffentlichte. Diese Übersetzung entsprang aber eher der Phantasie, da ohne den 1799 gefundenen Stein von Rosette und die Leistung von Jean-Francois Champollion eine korrekte Übersetzung zu dieser Zeit noch nicht möglich war.

Piazza della Rotonda, vor dem Pantheon

Der Obelisk vor dem Pantheon
Der Obelisk vor dem Pantheon

Auf der Piazza della Rotonda vor dem Pantheon befindet sich ebenfalls ein Obelisk auf einem Brunnen. Er wurde 1575 ausgegraben (nach anderen Angaben bereits zwei Jahrhunderte früher) und zunächst vor der Kirche San Ignazio auf der Piazza di S. Macuto aufgestellt. 1711 ließ ihn Papst Klemens XI. auf einer spätbarocken Brunnenanlage vor dem Pantheon aufstellen. Im Pyramidion – der Spitze des Obelisken – befinden sich zwei Namenskartuschen Ramses II. Der 6,34 m hohe Obelisk wurde allerdings auch für eine römische Nachbildung wie der Obelisk auf der Piazza Navona gehalten. Auch er stand in der Antike in Kaiser Domitians Heiligtum der Isis, also in unmittelbarer Nähe des Pantheons.

Piazza della Minerva: Berninis Elefant

Berninis Elefant auf der Piazza della Minerva
Berninis Elefant auf der Piazza della Minerva

Ein Meisterwerk ist der Elefant auf der Piazza della Minerva, der den kleinsten Obelisken in Rom (5,47 Meter) auf seinem Rücken trägt. Ercole Ferrata schuf den Elefanten nach einem Entwurf Berninis. Der Obelisk aus rotem Granit stand ursprünglich in der ägyptischen Stadt Sais, wo er von Pharao Psammetich II. errichtet wurde. In Rom wurde er vor dem Tempel der Isis aufgestellt und 1665 im Garten des Klosters Santa Maria sopra Minerva wieder gefunden. 1667 entschied Papst Alexander VII. Chigi , den Obelisken vor der Kirche des Klosters aufzustellen. Domenico Paglia schlug vor, ihn auf sechs kleine Hügel zu stellen, wie sie im Wappen der Chigi zu sehen sind. An jeder Ecke sollte ein Hund sitzen als Hinweis auf die Dominikaner , denen das Klöster gehörte. Der Papst lehnte den Plan ab und beauftragte Bernini.

Dessen Vorschlag mit dem Elefanten geht wohl auf den Roman Hypnerotomachia Poliphili von Francesco Colonna zurück. In diesem Roman trifft der Held einen Elefanten, der einen Obelisken trägt. Da Paglia behauptete, der Obelisk würde niemals ohne Schaden auf dem hohlen Elefanten stehen bleiben, bekam der Elefant noch einen Sattel aufgesetzt. Auf den Elefanten spielt auch die Inschrift auf dem Sockel an. Es heißt dort sinngemäß, der Elefant zeige, dass es eines robusten Geistes bedürfe, um eine solide Weisheit auszuhalten. Das Wort Robust spielt dabei auf die Eiche an, die sich im Wappen der Chigi befindet. Julius II. hatte den Großvater Alexanders VII. in die Familie della Rovere aufgenommen, deren Wappenzeichen die Eiche war. Dieser wieder hatte den Namen über seinen Onkel Sixtus IV. erhalten, der es von einer Turiner Familie übernommen hatte, mit der er überhaupt nicht verwandt war.

Piazza Montecitorio

Obelisk vor dem Palazzo di Montecitorio
Obelisk vor dem Palazzo di Montecitorio

Auf der Piazza Montecitorio vor dem Parlament steht mit einer Höhe von 21,79 m (ohne Basis und Kugel auf der Spitze) einer der größten Obelisken Roms. Er wurde im 6. vorchristlichen Jahrhundert unter Pharao Psammetich II. , dem dritten König der 26. Dynastie (595-589 v. Chr.), in Heliopolis errichtet. Augustus brachte ihn zwischen 12 und 10 v.Chr. nach Rom und ließ ihn auf dem Marsfeld aufstellen, wo er als Gnomon (Zeiger) für die gigantische – 1748 wieder entdeckte – Sonnenuhr diente. 1748 unter Papst Benedikt XIV. wurde der Stein hinter dem Palazzo Montecitorio - heute Piazza del Parlamento - wiederentdeckt. Dort berichtet eine Inschrift Benedikts XIV. vom Fundort. Erst 1792 unter Papst Pius VI. wurde er unter Verwendung von Material der zerstörten Ehrensäule für Antoninus Pius renoviert und an seinem heutigen Platz aufgestellt. In einer Inschrift auf dem Sockel lässt Pius VI. ausdrücklich erwähnen, dass Benedikt XIV. den Obelisken einfach liegengelassen habe.

Die antike Weiheinschrift lautet:

IMP CAESAR DIVI F Imperator Caesar Augustus
AUGUSTUS Sohn des vergöttlichten (Caesar)
PONTIFEX MAXIMUS Pontifex Maximus
IMP XII COS XI TRIB POT XIV Imperator zum 12., Konsul zum 11., Inhaber der tribunizischen Gewalt zum 14. Mal
AEGUPTO IN POTESTATEM nachdem Ägypten unter die Herrschaft
POPULI ROMANI REDACTA des römischen Volkes gebracht war
SOLI DONUM DEDIT hat (diesen Obelisken) der Sonne zum Geschenk gegeben

Die meisten der ägyptischen Inschriften sind erodiert und kaum lesbar. Lediglich eine Aufzählung der Namen und Titel des Königs ist gut zu entziffern: Der goldene Horus, verschönert die beiden Länder, geliebt von Aton, Herr von Heliopolis, König von Ober- und Unterägypten, geliebt von Re-Harakhti, der die Weiße Krone erlangte und die Doppelte Krone vereinte, Psammetich, geliebt von den Seelen Heliopolis.

Piazza del Popolo

Obelisk auf der Piazza del Popolo
Obelisk auf der Piazza del Popolo

Der Obelisk im Zentrum der Piazza del Popolo ist 23,9 Meter hoch und damit der zweithöchste nach dem Obelisken auf der Piazza San Giovanni in Laterano. Er ist von vier Löwen im ägyptischen Stil umgeben. Der Obelisk wurde von Sethos I. begonnen und von Ramses II. vollendet und 1200 v. Chr. in Heliopolis aufgerichtet. Augustus brachte ihn um 10 v. Chr. nach Rom und ließ ihn auf der Spina des Circus Maximus aufstellen. Dort stand er bis ins frühe Mittelalter. Irgendwann stürzte er um und wurde von Schutt, Erde und Abfälle zugedeckt. 1471 wurde er von Leone Battista Alberti entdeckt, dann aber wieder vergessen. 1589 ließ Papst Sixtus V. den Obelisken an seinen heutigen Standort verbringen und durch seinen Architekten Domenico Fontana dort aufstellen. An der Spitze ließ er sein Wappen, drei Berge gekrönt von einem Stern, anbringen. Dieses Wappen findet man auch auf den Obelisken vor dem Lateran und auf dem Petersplatz. Giuseppe Valadier schuf dann bei der Neugestaltung des Platzes zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Brunnen mit ägyptischen Figuren, der den Obelisken heute umschließt.

Die antike Weiheinschrift ist identisch mit der des Obelisken auf der Piazza Montecitorio, des zweiten Obelisken, den Augustus nach Rom brachte. Drei Seiten des Hieroglyphen-Textes stammen von Sethos I., die vierte von seinem Sohn Ramses II.. Es handelt sich um eine Anrufung des Gottes Horus , in der auch erwähnt wird, dass Sethos den Obelisken in Anu (Heliopolis) aufgestellt hat.

Oberhalb der Spanischen Treppe

Der Obelisk oberhalb der Spanischen Treppe
Der Obelisk oberhalb der Spanischen Treppe

Ein Obelisk krönt die Spanische Treppe: Er steht vor der Kirche Trinità dei Monti. Der 14 Meter hohe Stein wurde in Ägypten aus Rosenquarz gemeißelt und unbeschriftet nach Rom gebracht. Erst dort wurden die Hieroglyphen angebracht. Hierbei handelt es sich um eine Kopie des Obelisken auf der Piazza Montecitorio.

Die Inschrift auf dem Sockel gibt einen Hinweis auf den Fundort des Obelisken. Papst Pius VI. nennt den Obelisken dort OBELISCUM SALLUSTIANUM. Die Gärten des Sallust lagen in der Antike zwischen dem Quirinal und dem Pincio . Dort, in der Nähe des heutigen Deutschen Archäologischen Instituts, stand der Obelisk noch bis ins 8. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wird dann in zeitgenössischen Berichten davon gesprochen, dass er, in mehrere Teile zerbrochen, am Boden lag. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde er zunächst zum Lateran gebracht, aber dort nicht aufgestellt.

Erst 1789 wurde er an seinem jetzigen Standort aufgestellt. Um seine Errichtung an dieser Stelle hatte es einen langen Streit zwischen dem Papst und dem französischen König gegeben. Der Papst wollte mit der Errichtung auf der vom französischen König bezahlten und in Auftrag gegebenen Treppe sein Primat gegenüber dem französischen König Ludwig XV. zum Ausdruck bringen, der sich mit einem Reiterstandbild dort verewigen lassen wollte. Lange Jahre geschah nichts und erst in den Jahre 1787 bis 1789, als der französische König zunehmend andere Sorgen hatte, wurde der Obelisk durch Papst Pius VI. aufgerichtet.

Die am ursprünglichen Standort in den Gärten des Sallust verbliebene originale Basis des Obelisken wurde unter Benito Mussolini 1926 auf dem Kapitol aufgestellt und zum „Altar der gefallenen Faschisten“ umgestaltet.

Petersplatz

Der Obelisk auf dem Petersplatz
Der Obelisk auf dem Petersplatz

Ein 25 m hoher unbeschrifteter Obelisk steht mitten auf dem Petersplatz vor dem Petersdom. ( Plinius der Ältere , naturalis historia 36, 67, erwähnt einen unbeschrifteten Obelisken des Pharaos Nektanebos II. Da der Obelisk auf dem Petersplatz der einzige ohne Inschrift ist, ist angenommen worden, dass es sich um diesen Obelisken handelt. Dies ist jedoch auszuschließen, da der von Plinius erwähnte Obelisk zu seiner Zeit noch in Alexandria gestanden haben soll.)

Der Obelisk wurde von Gaius Cornelius Gallus , dem ersten römischen Präfekten von Ägypten unter Augustus, in Alexandria aufgestellt, wie eine nach dem Sturz des Gallus gelöschte, aber zu rekonstruierende Inschrift zeigt. Plinius (naturalis historia 36, 69–70) berichtet, Caligula habe den Obelisken auf einem eigens dafür konstruierten Schiff nach Rom bringen lassen und auf der Spina des Circus des Caligula und später des Nero aufstellen lassen. Dieser Circus befand sich an der Stelle des heutigen Petersdoms und wurde von diesem bzw. dem konstantinischen Vorgängerbau teilweise überbaut. Es handelt sich um den einzigen antiken Obelisken in Rom, der nicht umgestürzt war.

Bereits sehr früh wurde der Obelisk mit dem Martyrium des heiligen Petrus in Verbindung gebracht und deshalb „Pyramis Beati Petri“ genannt. Nach einer anderen Überlieferung soll sich in der bronzenen Kugel auf der Spitze eine goldene Urne mit der Asche Iulius Caesars befunden haben.

Die antike Weiheinschrift lautet:

DIVO CAESARI DIVI IULII F AUGUSTO Dem vergöttlichten Caesar Augustus , Sohn des vergöttlichten Julius
TI CAESARI DIVI AUGUSTI F AUGUSTO dem Tiberius Caesar Augustus, Sohn des vergöttlichten Augustus,
SACRUM geweiht.
Aufrichtung des Obelisken 1586
Aufrichtung des Obelisken 1586

1586 unter Papst Sixtus V. wurde er von Domenico Fontana, der in seinem Buch Della transportatione dell' obelisco Vaticano e delle fabriche di Sisto V (Rom, 1590) selbst über diese Leistung berichtet, an seinem heutigen Standort aufgestellt. Er ist somit der erste Obelisk, der in der Neuzeit in Rom errichtet wurde. Fontana musste zunächst den Obelisken umlegen, ihn dann an seinen neuen Standort transportieren und dort wieder aufrichten. Bei einem Gewicht von über 300 Tonnen wurden 150 Pferde, 900 Männer und 47 Seilwinden benötigt. Unter die Weiheinschrift des Papstes hat Fontana selbst seine Signatur gesetzt: Dominicus Fontana ex pago Mili agri Novocomenis transtulit et erexit. „Domenico Fontana aus dem Bezirk Melide im Gebiet von Neu-Como hat – diesen Obelisken – hierhin gebracht und errichtet.“

Mit dem Standort des Obelisken beschäftigte sich eine eigene Kongregation . Zu diesem Zeitpunkt hatte der Petersplatz noch sein mittelalterliches Aussehen, so dass weder die Kolonnaden Berninis noch die Fassade Carlo Madernos als Anhaltspunkt genommen werden konnten. Möglich wäre aber eine Ausrichtung an der Längsachse der Kirche gewesen. Nachdem am 24. August 1586 an der vorgesehenen Stelle ein Modell errichtet worden war, stellte man den Obelisk schließlich 3,8 Meter nördlich der Längsachse auf.

Piazza San Giovanni in Laterano

Obelisk auf dem Lateransplatz
Obelisk auf dem Lateransplatz

Der größte und älteste bekannte Obelisk überhaupt, 32,18 Meter hoch und aus dem 15. Jahrhundert v. Chr., steht heute auf der Piazza San Giovanni in Laterano vor der Lateranskirche. Ursprünglich für Thutmosis III. geschaffen und vor dem Tempel des Amun in Theben aufgestellt, wurde er von Konstantin I. von Karnak nach Alexandria gebracht. Das ursprüngliche Ziel des Obelisken war nicht Rom, sondern Konstantinopel , das Konstantin 330 zur neuen Hauptstadt des römischen Reiches gemacht hatte. Allerdings blieb der Stein zunächst in Alexandria liegen. 357 , so ist auf dem Sockel zu lesen, ließ dann Konstantins Sohn, Kaiser Constantius II. , den Obelisken nach Rom überführen und im Circus Maximus als Geschenk an den Senat und das römische Volk aufstellen. Über die Überführung dieses größten römischen Obelisken berichtet Ammianus Marcellinus , dass ein Schiff von imposanter Größe mit dreihundert Rudern nötig war.

Nach einem Erdbeben stürzte der Obelisk später um, zerbrach in mehrere Stücke, wurde liegen gelassen und vergessen. 1587 wurde er im Auftrag von Papst Sixtus V. ausgegraben und 1588 von Domenico Fontana, der auch hier seine Signatur hinterließ, an seinen heutigen Standort gebracht und restauriert. Auf der Spitze wurde das Kreuz als Symbol der christlichen Macht befestigt.

Pincio (Antinous-Obelisk)

Antinous-Obelisk auf dem Pincio
Antinous-Obelisk auf dem Pincio

Ein original römischer Obelisk von 9,25 Meter Höhe befindet sich auf dem Pincio in der Viale dell'Obelisco. Ursprünglich stand er auf dem Grab des Antinous , des Geliebten Kaiser Hadrians , der 130 bei einer Nilfahrt ertrank. Da der Obelisk an der Porta Maggiore entdeckt wurde, ging man zunächst davon aus, dass sich dort das Grab befunden haben muss. Inzwischen vermutet man das Grab eher in den Gärten des Palatin . Hadrian richtete für seinen verstorbenen Geliebten einen Kult ein, der zur Errichtung mehrerer Heiligtümer und eben auch des Obelisken führte. Nach Hadrians Tod wurde der Kult um Antinous verfolgt und der Name verfiel der damnatio memoriae. Da der Obelisk mit Hieroglyphen beschriftet war, überstand er die Verfolgung, der die übrigen Heiligtümer zum Opfer fielen.

Im 3. Jahrhundert wurde er von seinem ursprünglichen Standort entfernt und auf der Spina des Circus Varianus vor der Porta Maggiore aufgestellt. 1589 gelangte der Obelisk in den Garten das Kardinals Barberini, wurde aber nicht aufgestellt. Dies geschah erst 1822 an seinem heutigen Standort.

Der Obelisk stammt nicht aus Ägypten, sondern wurde in Rom aus Rosengranit gehauen und mit einer Gedenkinschrift aus Hieroglyphen versehen. Die Inschrift entwarf vermutlich ein ägyptischer Priester, der in Rom lebte.

Auf der Ostseite bittet Antinous, der mit Osiris gleich gesetzt wird, Re um Erlösung und um Belohnung Hadrians, der diesen Obelisken errichten ließ. Auf der Nordseite wird unter anderem berichtet, dass in der Stadt Antinoupolis, die Hadrian in Besa, wo Antinous ertrank, errichten ließ, eine Wettkampfstätte gegründet wurde. Von der Gründung der Stadt und der Errichtung und Ausstattung eines Tempels für Antinous-Osiris wird auch auf der Südseite berichtet. Die Westseite enthält eine Lobpreisung des Antinous-Osiris mit der Bitte an Thoth , seine Seele zu erretten.

Viale delle Terme di Diocleziano (Dogali-Obelisk)

Dogali-Obelisk im Park an der Viale delle Terme di Diocleziano
Dogali-Obelisk im Park an der Viale delle Terme di Diocleziano

6,34 Meter hoch ist der letzte in Rom wiederentdeckte und neu aufgestellte Obelisk. Er stand ursprünglich wie die Obelisken der Piazza Navona, der Piazza della Minerva und vor dem Pantheon im Gebiet des Iseum Campense, wo er am 20. Juni 1883 bei der heutigen Kirche Santa Maria sopra Minerva durch den italienischen Archäologen Rodolfo Lanciani gefunden wurde. Vier Jahre später, am 5. Juni 1887, wurde er zum Gedenken an die italienischen Gefallenen der Schlacht von Dogali auf dem Vorplatz des römischen Hauptbahnhofes, der Stazione Termini , aufgestellt. Bei Dogali hatte im Januar 1887 der Negus Johannes die in Äthiopien einmarschierten Italiener besiegt. Im Sockel wurden die Namen der 548 Gefallenen aufgezählt und der Platz erhielt den Namen Piazza del Cinquecento, also Platz der Fünfhundert. 1925 wurde der Obelisk im Rahmen der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in die Viale delle Terme di Diocleziano umgesetzt. 1937 ließ Mussolini am Sockel eine Bronzedarstellung des Löwen von Judah anbringen. Diese verschwand allerdings nach dem Einmarsch der Alliierten am Ende des II. Weltkrieges.

Ursprünglich stammt der Obelisk aus dem Sonnenheiligtum in Heliopolis, wo er von Ramses II. errichtet wurde. Ein Zwillingsobelisk befindet sich heute im Boboli-Garten in Florenz. Eine Kopie des Zwillings steht aber auch noch in Rom, nämlich im Garten der Villa Medici .

Piazza del Quirinale

Obelisk vor dem Quirinals-Palast
Obelisk vor dem Quirinals-Palast

Vor dem Quirinalspalast steht ein 14,8 Meter hoher Obelisk ohne jede Inschrift auf der Piazza del Quirinale. Dieser Obelisk wurde vermutlich im Auftrag Domitians als Kopie eines ägyptischen Obelisken gefertigt und stand ursprünglich zusammen mit einem identischen Gegenstück vor dem Mausoleum des Kaisers Augustus. Er wurde 1781 von Pius VI. ausgegraben und 1786 vor der päpstlichen Sommerresidenz aufgestellt.

Der Obelisk ist flankiert von Statuen der Dioskuren Castor und Pollux mit ihren Pferden. Diese römischen Marmorgruppen, deren Vorbilder Phidias und Praxiteles zugeschrieben werden, standen vor den Thermen Konstantins und wurden bereits unter Sixtus V. von Domenico Fontana auf dem Quirinalsplatz aufgestellt.

Piazza dell'Esquilino, hinter Santa Maria Maggiore

Ansicht der Rückseite von Santa Maria Maggiore mit dem Obelisken
Ansicht der Rückseite von Santa Maria Maggiore mit dem Obelisken

Hinter der Kirche Santa Maria Maggiore auf der Piazza dell'Esquilino steht der Zwilling des Obelisken auf der Piazza del Quirinale. Er wurde unter Papst Leo X. 1519 am Mausoleum des Augustus ausgegraben, zunächst aber nicht wieder aufgerichtet. Sixtus V. ließ den Obelisken 1587 bei Santa Maria Maggiore aufstellen. Er sollte den Pilgern, die aus Richtung Norden kamen, als Wegweiser dienen.

Garten der Villa Celimontana

Obelisk im Park der Villa Celimontana
Obelisk im Park der Villa Celimontana

Ein relativ unbekannter Obelisk, bzw. ein Bruchstück von 2,68 Metern Höhe befindet sich im Garten der Villa Celimontana. Es handelt sich um den Zwilling des Obelisken vor dem Pantheon. Er stammt also auch aus dem Tempel des Ra in Heliopolis und wurde dort durch Ramses II. zwischen 1304 und 1237 v. Chr. errichtet. Er wurde von den Römern nach Rom gebracht und vermutlich im Iseum Campense , dem Heiligtum der Isis, aufgestellt.

Wohl seit dem 14. Jahrhundert stand der Obelisk auf dem Kapitol in der Nähe von Santa Maria in Aracoeli, wo er 1407 zum ersten Mal erwähnt wird. Im Zuge einer Umgestaltung des Kapitols wurde er 1542 abgebaut, aber nicht wieder aufgerichtet. 1582 wurde der Obelisk vom Senat der Stadt Rom dem adligen Kunstsammler Ciriaco Mattei geschenkt, der ihn am 11. September 1587 im Garten der Villa Mattei auf dem Caelius aufstellen ließ. In den folgenden Jahrhunderten verfiel die Villa und der Obelisk stürzte erneut um. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1817 oder 1820) ließ der spanische Staatsmann Manuel de Godoy den Obelisken an seinem heutigen Standort erneut aufstellen, als er einige Zeit in der Villa Celimontana lebte.

Durch die Wirren der Zeit hindurch hatte sich der Obelisk so verkürzt, dass man ihn mit einem passend geschnittenen Granitblock ergänzte. Heute befindet sich der Obelisk in einem reichlich ramponierten Zustand und wird seit Jahren durch ein Gerüst gestützt.

Obelisk von Axum

Obelisk von Axum am ursprünglichen Standort. Gemälde von Henri Salt
Obelisk von Axum am ursprünglichen Standort. Gemälde von Henri Salt

Auf der Piazza di Porta Capena stand eine 24 Meter hohe, wegen ihrer Ähnlichkeit meist als Obelisk bezeichnete Stele, die von Mussolini 1937 nach Rom gebracht und vor dem ehemaligen Kolonialministerium aufgestellt worden war. Sie war ursprünglich wohl zwischen 100 und 300 n. Chr. in der heiligen Stadt Axum in Äthiopien errichtet worden. Die von Italien nach dem Zweiten Weltkrieg zugesicherte Rückführung nach Äthiopien verzögerte sich jahrzehntelang. Im Mai 2002 traf ein Blitz den Obelisken und beschädigte ihn stark. Nach der Restaurierung soll er wieder an seinem Originalstandort in Axum aufgestellt werden. Am 25. April 2005 wurde der letzte von drei Abschnitten mit einer russischen Antonow -Maschine nach Äthiopien zurückgebracht.

Ein moderner Obelisk

Am Lungotevere Marasciallo Diaz steht der einzige „moderne” Obelisk Roms. Er wurde von Mussolini in Auftrag gegeben und trägt immer noch die Inschrift Mussolini Dux.

Bildergalerie

Literatur

  • Géza Alföldy: Der Obelisk auf dem Petersplatz in Rom. Ein historisches Monument der Antike. Winter, Heidelberg 1990 (Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 1990, 2) ISBN 3-533-04283-9
  • Klaus Bartels: Roms sprechende Steine. 2. Aufl. Zabern, Mainz 2001, ISBN 3-8053-2690-4
  • Ernst Batta: Obelisken. Ägyptische Obelisken und ihre Geschichte in Rom. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986 (Insel-Taschenbuch, 765) ISBN 3-458-32465-8
  • Hugo Meyer (Hrsg.): Der Obelisk des Antinoos. Eine kommentierte Edition. Fink, München 1994, ISBN 3-7705-2913-8
  • Reinhard Raffalt : Concerto Romano. Prestel, München 1955; 14. Ausg. 1999, ISBN 3-7913-2236-2
  • Eckart Peterich: Rom. 2. Aufl. Prestel, München 1998, ISBN 3-7913-2043-2

Siehe auch

  • Portal:Rom
  • Themenliste Rom

Weblinks

   
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